Die kabellose Steuerung mit W-DALI ebnet den Weg für intelligentere und nachhaltigere Beleuchtung

Im Jahr 2020 startete die Stadt Helsingborg im Süden Schwedens ein zehnjähriges Projekt zur Modernisierung der Straßenbeleuchtung. Die Initiative „Future Lighting“ zielt darauf ab, auf intelligentere Beleuchtung umzusteigen, indem alle Leuchten von etwa 30.000 Straßenlaternen durch energieeffiziente LED-Beleuchtung ersetzt werden.

Im Rahmen dieser Investition wollte Helsingborg auch die Nutzung alter Leuchtstoffröhren am Busbahnhof im Stadtzentrum modernisieren. Es wurde nicht nur beschlossen, die Lampen auszutauschen, sondern auch ein neues Steuerungssystem zu installieren, das anpassbare Beleuchtung ermöglicht.

Für das Projekt am Busbahnhof wandte sich Helsingborg an einen lokalen Experten: Lichtdesigner Bertil Göransson. Bertil arbeitet seit fast 35 Jahren mit Audio-, Video- und Lichttechnik und ist seit 20 Jahren auf Lichtgestaltung spezialisiert. Über seine Firma Luxera bietet er Planungs- und Lichtdesign-Dienstleistungen an, mit Schwerpunkt auf öffentlichen Räumen und Architektur.

Der Busbahnhof ist Teil des zentralen Verkehrsknotens von Helsingborg, der auch Zug- und Fährreisende bedient und täglich rund 25.000 Reisende verzeichnet. Da der Busbahnhof sowohl Innen- als auch Außenbereiche umfasst, stellt dies besondere Anforderungen an das Beleuchtungssystem – sowohl in Bezug auf Planung als auch auf Installation.

Die Beleuchtung über den Busspuren benötigt beispielsweise ein neutralweißes Licht (4000K) für Sicherheit und gute Sicht, während die Fußgängerbereiche eine wärmere, angenehmere Lichtstimmung (3000K) erfordern.

Entdeckung der kabellosen Lichtsteuerung

Über 600 Leuchten mussten ersetzt werden, davon etwa 500 in einer großen abgehängten Metalldecke, die den Außenbereich des Terminals abdeckt. Alle Kabel verliefen dabei über der Decke, was die Installation besonders anspruchsvoll machte.

„Jede Leuchte auszutauschen und neue DALI-Kabel zu verlegen, um jede einzelne steuerbar zu machen, stellte gewisse Herausforderungen dar“, erklärt Bertil. „Von Anfang an war klar, dass das Abnehmen der abgehängten Decke ein kostspieliger und störender Prozess geworden wäre.“

Der Wendepunkt kam, als Bertil von W-DALI, der kabellosen Alternative zum DALI-Kabel von LumenRadio, hörte.

„Ich habe eine Vorstudie durchgeführt, in der ich eine verkabelte und eine kabellose Lösung verglich. Eine verkabelte Installation mit neuen DALI-Steuerleitungen hätte nicht nur bedeutet, Teile oder den gesamten Busbahnhof schließen zu müssen, sondern auch fast den doppelten Preis verursacht. Mit der kabellosen Steuerung W-DALI müssen keine neuen Kabel verlegt werden, und die Beeinträchtigung des Verkehrs bleibt minimal.“

Bertil Göransson, Lichtdesigner, Luxera

Gemeinsam mit LumenRadio und dem Leuchtenhersteller Fagerhult entwickelte Bertil eine clevere Installationsmethode. Anstatt die gesamten Leuchten zu ersetzen, wurde nur der interne Einsatz jeder Leuchte ausgetauscht. Fagerhult bereitete jeden Einsatz außerhalb des Standorts vor, inklusive der neuen LED-Lampe und eines W-DALI-Empfängerknotens für die kabellose Steuerung. So konnten die Leuchten mit alten Leuchtstoffröhren ohne neue Kabelverlegung und ohne Demontage der Decke ausgetauscht werden.

„Das machte unseren gesamten Arbeitsablauf viel effizienter“, erklärt Bertil. „Zuerst haben wir alle W-DALI-Sender installiert. Anschließend wurden alle Leuchteneinsätze montiert und nacheinander mit dem jeweiligen Sender verbunden – jeweils ein Subnetz nach dem anderen. Der nächste Schritt war, Adressen für alle Leuchten zu vergeben und abschließend die benötigten Licht-Szenen zu programmieren.“

Bei den anderen Lampentypen – wie Downlights und Aufbauleuchten – wurden die W-DALI-Empfängermodule anders montiert: in einer Abzweigdose über der abgehängten Decke, direkt neben der Leuchte.

Das Endergebnis: ein intelligenteres und nachhaltigeres Beleuchtungssystem.

„Dank des drastisch reduzierten Systemverbrauchs und der intelligenten kabellosen Lichtsteuerung mit W-DALI werden die Energieeinsparungen auf 86 % geschätzt, bei einer Amortisationszeit von nur sieben Jahren.“

Bertil Göransson, Lichtdesigner, Luxera

Die gesamte Installation umfasste 623 Leuchten, die in 13 kabellose DALI-Subnetze organisiert wurden. Jedes Subnetz wird von einem W-DALI-Sender verwaltet, der strategisch positioniert ist, um Signalstärke und Zuverlässigkeit sicherzustellen. Die Empfangsknoten fungieren zudem als Repeater, wodurch die Reichweite des drahtlosen Mesh-Netzwerks über das große Terminalgelände hinweg erweitert wird.

In Bezug auf die Lichtsteuerung wurde das System mit Flexibilität und Energieeinsparung konzipiert. Alle Leuchten sind nun einzeln adressierbar und über einen Pharos-Controller sowie die Pharos-Cloud-Plattform an das zentrale CMS von Helsingborg angebunden.

„Lichtszenen können programmiert und je nach Nutzung, Tageszeit oder Jahreszeit angepasst werden“, sagt Bertil. „Spezifische Zonen, wie Fußgängerbereiche, Busspuren und Ein- sowie Ausgänge des Terminals, werden unabhängig gesteuert, sodass sowohl optimale Sicht als auch minimaler Energieverbrauch gewährleistet sind.“

Das Lichtdesign, entwickelt in enger Zusammenarbeit zwischen Luxera und White Architects, legt Wert auf Effizienz und visuellen Komfort. So ist beispielsweise die Beleuchtung an den Ein- und Ausgängen des Terminals so abgestimmt, dass der Übergang zwischen Innen- und Außenbereich erleichtert wird und die Passagiere sich angenehmer anpassen können. Erste Berechnungen zeigen, dass die Beleuchtung tagsüber um 40 % und nachts um bis zu 60 % gedimmt werden kann, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.

Auch der wirtschaftliche Effekt dieser Umrüstung ist bedeutend.

„Dank des drastisch reduzierten Systemverbrauchs und der intelligenten kabellosen Lichtsteuerung mit W-DALI werden die Energieeinsparungen auf 86 % geschätzt, bei einer Amortisationszeit von nur sieben Jahren“, fasst Bertil zusammen. „Letztlich ist die Beleuchtungsmodernisierung des Busbahnhofs ein Leuchtturmprojekt, das Helsingborgs Vision einer intelligenteren und nachhaltigeren Stadt eindrucksvoll demonstriert.“